„Oh Täler weit, oh Höhen“ sangen wir gestern auf dem Flughafen in Frankfurt. Wir sangen ein wenig, um zu proben, vielleicht auch um die Aufregung weg zu singen. Die Mitreisenden jedenfalls klatschten. Ein guter Start für unsere Konzertreise!
Neuntausend Kilometer über weite Täler und Höhen haben wir zurückgelegt. Alle vierundneunzig Sänger*innen sind nach elf Stunden Flug wohlbehalten in Osaka gelandet. Nur leider nicht alles Gepäck. Vierundzwanzig Koffer fehlten… Der Ärger und die Enttäuschung waren entsprechend. Dabei erlebten wir auch gleich die japanische Höflichkeit. Mit viel Lächeln erklärten die freundlichen Damen den Betroffenen, dass die Koffer erst zwei Tage später ankommen werden. Aber am Ende ist alles kein Problem. Denn wir sind ja in Japan und da liegen im Hotelzimmer Zahnbürsten, Duschbad und sogar Pyjamas bereit. Außerdem hilft Humor und davon gibt es in der Kantorei genug. Was fehlt, ist eben einfach „im Koffer“! Trotzdem hoffen wir, dass bis zum ersten Konzert die Sachen da sind. Schon der Flughafen von Osaka ist außergewöhnlich. Der Stadt vorgelagert hat man eine Insel als Flughafen ins Meer gepflanzt. In der Morgensonne war es ein sehr schöner Landeanflug.
Als wir ankamen, wurden wir nicht nur von den Vorausgereisten, sondern auch von Frau Wada, der Geschäftsführerin der Japanisch-Deutschen Gesellschaft in Osaka, begrüßt. Sie wird uns die nächsten Tage in Osaka begleiten. Wir freuen uns über diese Gastfreundschaft!
Zwei Busse brachten uns in die Stadt, vorbei am Hafen, einer Müllverbrennungsanlage, die von Hundertwasser gestaltet wurde und einem nachempfundenen Schloss Hogwarts. Zuerst fuhren wir zum Umeda Sky Building. Dieser futuristisch anmutende Turm bot uns einen Rundblick über die ganze Stadt bei schönstem Sommerwetter.
Die Zweimillionenstadt fasziniert mit ihren hohen Wohn- und Geschäftshäusern, Straßen, die teilweise auf drei Brücken übereinander entlang führen oder gar durch ein Hochhaus hindurch. Natürlich schauten wir uns das Schloss mit dem Park und unzähligen japanischen Touristen an.
Am Nachmittag konnten wir dann endlich die Hotelzimmer beziehen und uns ausruhen. Wer glücklich im Besitz seines Koffers war, konnte dennoch seinen Koffer nicht auspacken. Die Zimmer hier sind eher klein. Aber um nach den vielen ersten Eindrücken tief und gut schlafen zu können, ist es ausreichend. Zum Abendessen gab es natürlich Sushi….
Text: Dorothea Kunz
Fotos: Christiane Claus