Im Ilklay Moor

Am Samstag reisen wir in das kleine Städtchen Ilklay, wo wir am Abend in der St. Margareten Kirche singen werden. Unsere Gastgeber laden uns zu einer Wanderung ins Iklay Moor ein. In drei Gruppen wandern wir auf verschiedenen Wegen durch die Moorlandschaft. Fiona führt eine Gruppe ins Hochmoor. Bergauf gehen wir auf einem mit Steinplatten ausgelegten Weg. Rechts und links von uns erstreckt sich ein Meer aus rotbraunem Farn. Ab und zu hören wir das krächzende Gegacker eines Moorhuhns. Der Weg ist feucht und rutschig. An einigen Stellen müssen wir an Pfützen vorbeilaufenden oder drüber springen. So ganz ernst nehmen wir die Anweisung von Fiona nicht, ja vorsichtig zu sein. Was soll schon passieren, außer nasse Füße zu bekommen? Klaus, unser wohl bergerfahrenster Tenor, will sich beim Überqueren einer solchen Pfütze mit einem Fuß auf einem vermeintlichen Stein abstützen. Doch ehe er sich besinnen kann, verschwindet er bis zur Brust im Schlamm. Zum Glück kann er sich wieder raus ziehen. Nass und dreckig geht er das letzte Stück mit uns nach oben zu einem bronzezeitlichen Steinkreis. Fasziniert schauen wir über die Hochebene. Weil wir keine Worte finden, singen wir. „Tollite Hostias“ und „Großer Gott, wir loben dich“ schallen über das Moor.

Wir beobachten ein Moorhuhn.
Bis zur Brust im Moor versunken
Das Moorloch
Familie Schneider, die Klaus bei sich zu Hause versorgt und vor dem Konzert trocken eingekleidet hat

Text: Dorothea Greim

Fotos: Klaus Greiner, Dorothea Greim, Christiane Claus