Nach einem britischen europäischen Frühstück mit Würstchen, bitterer Orangenmarmelade, Bohnen, gebratenem Schinken und interessanter Würzpaste machen wir uns am Montag Morgen mit unseren zwei Bussen auf den Weg nach Bolton Abbey.
Angekommen am Ziel sehen wir voller Entzücken den zugehörigen Shop und einige von uns können den attraktiven und liebevoll gestalteten Souvenirs in Form von Keksdosen mit Blümchenmuster, Pappschachteln mit kleinen Holzschafen, Socken mit Hirschmotiv oder einfach den Vierfarbkugelschreiber von Bolton Abbey nicht widerstehen und shoppen ein wenig. Weiter geht es durch den traumhaft schönen Park in dessen Mitte das beeindruckende Münster wie hingegossen liegt.
Auf einem geschlängelten Weg zieht nun unsere 110 Personen Karawane im strahlenden Sonnenschein Richtung Abbey und Abbey Ruine.
Im Münster werden wir durch den Pastor in herrlich von britischem Humor geprägter Weise zur Geschichte des Klosters informiert. Gegründet wurde es von Augustiner-Mönchen im Jahr 1120, welche durch die Hausherrin des nahe gelegenen Schloss Skipton, Lady Alice de Romille, finanziert wurde.
Das Münster entwickelte sich bis 1539 stetig weiter. In diesem Jahr liess allerdings Henry VIII. Bolton Abbey wie alle anderen Ordenshäuser schließen. Sowohl das schützende Dach als auch die Inneneinrichtung und das Blei von den Dächern wurden entfernt. Lediglich das herrliche Dach des Hauptschiffes blieb erhalten. Zur Absicherung dieses Daches mit seinen geschnitzten Engeln wurde eine Trennwand zum dachlosen Teil hin gebaut. So haben wir noch ein erhaltenes Münster mit einem nunmehr zerfallenen Teil, der allerdings eine ganz besondere Ausstrahlung besitzt.
Erst im Jahr 1853-1880 erfolgte die viktorianische Restaurierung der Kirche unter dem Architekten George Street. Nach der Erneuerung der geistlichen Vitalität der Kirche wurde sie von 1982 bis 1985 renoviert.
Heute ist die Kirche insbesondere als Hochzeitslocation belegt. Das kann man durchaus verstehen. Dass das Münster eine fantastische Akustik hat, konnten wir auch gleich feststellen, als wir zur Freude unserer Gastgeber „Großer Gott wir loben dich“ sangen.
Den wunderschönen umgebenden Friedhof mit den Grabsteinen und ihren ausführlichen Inschriften konnten wir im Anschluss betrachten.
Fantastische Bilder des Gesamtensembles ließen sich aufnehmen, nachdem man eine Holzbrücke mitten im Park überquert hatte, welche uns über den Fluss Wharfe führte.
Unschlagbar romantische und malerische Impressionen für uns alle!
Kurz bevor alle wieder in die Busse stiegen, ließ sich der Eine oder Andere noch in einem romantischen Teehaus mit Garten nieder, um die Teatime mit leckeren Keksen zu genießen.
Nach einer interessanten Fahrt, guten Gesprächen und schönen Blicken auf die Umgebung landen wir wieder vor dem MidlandHotel in Bradford.
An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an Marion Eich – Born für die hervorragende Übersetzung der englischen Informationen ins Deutsche, damit auch alle alles verstehen.
Text: Constanza von Steuber
Fotos: Christiane Claus und Dorothea Greim