Dienstag, 11.10.2016
Japanisch und Deutsch sind Sprachen, die nicht wirklich zueinander zu passen scheinen. Keine Sprachverwandtschaft, die Schrift ist vollkommen unterschiedlich… Umso eindrucksvoller ist es, wenn ein japanischer und ein deutscher Chor gemeinsam Liedgut aus der jeweils anderen Sprache singt. So war es heute, als wir in der Kwansei Gakuin University, eine private christliche Universität, in Nishinomiya zu Gast waren. Hier studieren 25.000 Studenten, von denen wir einige kennenlernen konnten.
Den Konzertabend gestaltete die Augustinerkantorei im Wechsel mit dem Universitätschor unter Leitung von Professor Mizuno Ryichi. Fünfundzwanzig junge Menschen füllten mit ihren Stimmen den Saal aus. Sie sangen christliche asiatische Musik aus dem letzten Jahrhundert. Den letzten Teil des Konzertes musizierten wir gemeinsam. Bach und Mendelsohn mit Luthers Texten sowie ein japanisches Stück dirigierten Dietrich Ehrenwert und Mizuno Ryichi abwechselnd. Erstaunlich, wie gut die Studenten die deutschen Texte sangen. Wir hatten mehr Mühe mit dem japanischen Text. Luther im Gepäck zu haben macht Spaß. Es verbindet uns mit anderen Kirchen, anderen Menschen. Sekai no tomo to – Viele Sprachen sprechen wir, haben wir zusammen gesungen. Eine Sprache kannten wir alle: Egal wer von den beiden Chorleitern am Pult stand und dirigierte, wir alle verstanden die Sprache der Musik.
Der Vizepräsident der International Kwansei Gakuin University, Professor Takahiro Shinyo begrüßte uns und Thorsten Weiß lud unsere Gastgeber zum Reformationsjubiläum nach Thüringen ein. Unter den Gästen war der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Osaka-Kobe Dr. Werner Köhler. Wir geben uns also ganz viel Mühe, Erfurt hier bekannt zu machen!
Wer mehr wissen will über die Vereinte christliche Kirche in Japan, den verweise ich auf den Text von Matthias Rein hier im Blog. Viel Spaß beim Lesen.
Text: Dorothea Kunz
Fotos: Christiane Claus